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FRANZ-BERNHARD NOLTE
Globalisierung zähmen
- DAS BUCH -
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Geld
aus
dem
Ölgeschäft
wird
nicht
mehr
so
sorglos
wie
früher
im
Dollarraum
angelegt.
Sicherer
scheint
es
zu
sein,
das
Geld
für
Investitionen
auszugeben
und
Währungsreserven
in
Euro
anzulegen,
statt
in
US-Dollar.
Um ihre Kaufkraft abzusichern, verschieben die Opec-Länder ihre Importströme behutsam von den USA nach Asien und besonders auch in die Eurozone. Dadurch erreichen sie eine Verlagerung ihrer Währungsreserven weg vom Dollar. Im Saldo ersetzen diese Länder so Dollareinlagen durch Einlagen in Euro und anderen Währungen, schreibt die EZB unter Berufung auf Statistiken der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Demnach haben die Opec-Länder den Anteil der Euro-Einlagen an ihren gesamten Einlagen von 2001 bis 2004 von 12 auf 20 Prozent ausgebaut, den Anteil der Dollar-Einlagen hingegen von 75 auf fast 60 Prozent verringert. Die Sonderrolle des Dollars als führende Reservewährung der Welt wird dadurch weiter schwächt. Der IWF, dem 160 Entwicklungsländer und 24 Industriestaaten angehören, kennt den Gesamtwert der globalen Devisenreserven, weil seine Mitgliedstaaten verpflichtet sind, ihre Reserven dem Volumen nach zu melden. Der Anteil des Euro an den globalen Devisenreserven dürfte nach Schätzungen des IWF etwa bei 25 Prozent liegen, während zwei Drittel noch immer in Dollar gehalten werden. Verlautbarungen von Zentralbanken aus Asien, dem Nahen Osten und Mittelamerika lassen erkennen, daß sie den Euro in Zukunft noch weit stärker gewichten wollen. Die meisten haben innerhalb der letzten zwei Jahre den Anteil des Euros an ihren Reserven schon aufgestockt. Die
„symbiotischen“
Wirtschaftsbeziehungen
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