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FRANZ-BERNHARD NOLTE
Globalisierung zähmen
- DAS BUCH -
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Als
Begründung
wird
angeführt,
dass
der
Wert
der
chinesischen
Währung
in
den
vergangenen
Jahren
viel
stärker
zugenommen
hat,
als
es
im
Wechselkurs
zum
Ausdruck
kommt.
Der
chinesische
Yuan
sei
im
Verhältnis
zum
Dollar
um
fast
ein
Drittel
„stärker“
geworden
und
sei
heute
mindestens
27
Prozent
unterbewertet.
Wenn
China
seine
Währung
frei
„floaten“
lasse
und
dem
freien
Spiel
der
Marktkräfte
überlasse,
dann
werde
der
„Markt“
den
Wert
des
Yuan
aus
sich
heraus
korrigieren
und
wieder
ins
Lot
bringen.
Mit chinesischer Hilfe und gegebenenfalls mit protektionistischen Zwangsmaßnahmen sollen Arbeitsplätze in der amerikanischen, verarbeitenden Industrie vor einer Verlagerung ins Ausland geschützt werden. Durch währungspolitische Maßnahmen soll der Absatz chinesischer Waren in den USA um bis zu einem Drittel verringert werden. Die Chinesen würden dann teuer bezahlen für eine in der Arbeitsmarktpolitik offensichtlich gescheiterte neoliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik der USA. Diese garantiert, dass sich US-Unternehmen und amerikanisches privates Kapital auf dem freien Weltmarkt jederzeit und überall hin frei bewegen dürfen, wo immer sie meinen, den größtmöglichen Gewinn erwirtschaften zu können. Dieses neoliberale Postulat einer angloamerikanischen Variante von „Globalisierung“ hat in der Struktur des gesamten amerikanischen Wirtschaftsgefüges tiefgreifende und folgenschwere Spuren hinterlassen. Die „Produktion“ in großen Teilen der gewerblichen Wirtschaft der USA ist unaufhaltsam dabei, das Land zu verlassen und zunehmend folgen ihr auch die Zuliefererbetriebe und die „Entwicklung und Forschung“. Zurück bleibt das Dienstleistungsgewerbe und wächst und gedeiht und wird immer mehr zum wichtigsten Teil der Wertschöpfung der amerikanischen Volkswirtschaft. Dennoch drohen die Industriestaaten „auszubluten“. - 34 - |